„Ein immer wiederkehrendes Thema meiner künstlerischen Arbeit ist der Kampf zwischen Macht und Ohnmacht in der heutigen Gesellschaft. Ich betrachte historische Hinterlassenschaften im Alltag und reflektiere kollektive psychologische Phänomene menschlichen Verhaltens. Während meines Aufenthalts in Columbus, Ohio, startete ich gezielt ein ortsspezifisches Filmprojekt über die Präsenz von Waffen im Alltag der USA. Nicht nur in Columbus, sondern auch in New York, Chicago, Detroit, Cleveland und Cincinnati besuchte ich Orte, an denen Menschen ihren Hass und ihre Liebe zu Waffen zum Ausdruck bringen: Waffenshows, Schießwettbewerbe, militärische Flugshows, sowie Demonstrationen zur Verschärfung der Waffengesetze und der ‚Black Lives Matter‚ Bewegung. Ich filmte Waffenliebhaber, sowie deren Gegner, führte Interviews mit Individuen, um die Beweggründe des Einzelnen kennenzulernen, die für gewöhnlich in der Darstellung der Massenmedien im Klischee untergehen. Resultierend aus diesen Dreharbeiten entsteht nun die 3-Kanal-Videoinstallation „Keep Calm and Open Carry“, die verschiedene Perspektive auf eine gespaltene Gesellschaft zeigt.

Durch das Greater Columbus Arts Council, sowie die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen erhielt ich stets vollste Unterstützung. Ich wurde unmittelbar nach meiner Ankunft mit Kulturschaffenden von Columbus bekannt gemacht und vernetzt. Mein Aufenthalt wurde besonders durch diese Menschen und ihre tatkräftigen Unterstützung und Gastfreundlichkeit zu einer sehr prägenden Zeit, die meine künstlerische Entwicklung enorm gefördert hat. Bis heute bin ich mit vielen Kontakten weiterhin vernetzt, kooperiere mit Künstlern aus Columbus und schließe den Schnitt der Videoinstallation sogar mit einer Einladung der Film- und Studio Residenz des WEXNER Centers 2021 in Columbus ab.“