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Sielka Riechert, Schoene neue Welten, 2008

Silke Riechert / 2003

Silke Riechert / 2003 „Es ist ein Merkmal unserer Gegenwart – das ist wahrscheinlich das Postmoderne daran –“, hat Silke Riechert vor einigen Jahren einmal in einem Interview gesagt, „– dass wir nicht einem unbekannten Neuen nachjagen, an das wir schon gar nicht mehr glauben, sondern uns mit den Dingen beschäftigen, die schon da sind. Natürlich fehlt es an Visionen. Dafür haben wir ein hohes Maß an Reflexion.“Seit einigen Jahren, beginnend mit dem 2003 von ihr, gemeinsam mit Torsten Birne, konzipierten Ausstellungsprojekt „Modern Islands“ in Dresden, hat sie sich auf lebenspraktische Initiativarbeit eingelassen. Seit dieser Zeit erarbeitet sie zusammen mit…

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Silke Koch, After Gravitys Rainbow, 2002

Silke Koch / 2003

Silke Koch / 2003 Nach mehreren konzeptuellen Arbeiten wie „New Leipzig“ oder „Die relativistische Stadt“ widmet sich der aktuelle Zyklus von Silke Koch wiederum Skulpturen. Er heißt „After Gravity‘s Rainbow“, und bezieht sich in Inhalt und Titel auf Thomas Pychons Roman „Die Enden der Parabel“, in dem sich der amerikanische Autor 1973 mit der Entwicklung der V2-Raketen auseinandersetzte. Für ihre raketenförmigen Materialakkumulationen benutzt Silke Koch Haushaltsgegenstände und diversen Nippes. In diesen Modellflugkörpern verbinden sich Zeugnisse zweier Kulturen, die zwar durch einen politischen Graben getrennt waren, sich aber ähnlichen Utopien und Visionen hingaben: einem absurden, euphorischen Wettlauf um die Eroberungen des…

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Inga Paas, No Parking, 2002

Inga Paas / 2002

Inga Paas / 2002 Inga Paas‘ Stadtporträts aus Columbus/Ohio wirken nüchtern, fast schmerzhaft klar gegliedert und kühl. Die Motive weisen ganz selten Symptome von Zerfall oder Unkalkulierbarkeit auf; selbst bisweilen auftauchende Menschengestalten scheinen sich diesen Prinzipien unterzuordnen. Die künstlerische Näherung an diese Stadt spiegelt die primäre Wirkung, die dieses urbane Gebilde auf die neu angekommene Europäerin hatte. Am Anfang wirkte Columbus abweisend auf sie, ungewohnt menschenleer – wie die klischeehafte Essenz einer durchschnittlichen amerikanischen Großstadt. Und so streng und kalkuliert die Bilder auch wirken mögen, sie sind subjektive Eindrücke, die von einem persönlichen Gefühl der Fremdheit erzählen.Inga Paas’s city portraits…

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Henrik Mayer, Holiday Inn, 2007

Henrik Mayer / 2002

Henrik Mayer / 2002 Mayer und Keil stellen schon seit Beginn ihrer Zusammenarbeit soziale Diagnosen und visualisieren diese stets in einer Gratwanderung als Provokation und Humor, Phantasie und Praxisnähe. So beschäftigten sie sich in einer ihrer frühesten Arbeiten mit dem lokalen Arbeitsamt, wo sie auf der Grundlage von Befragungen diverse Logos entwickelten. Beschilderungen auch schon da. Überhaupt, die ambivalente Rolle von Erwerbsarbeit als gesellschaftliches Regulativ ist eines ihrer Lieblingsthemen und hat die beiden Künstler zu spannenden interdisziplinären Kooperationen geführt, die mit der Teilnahme von Arbeitspsychologen, Unternehmern und natürlich Arbeitnehmern weit über das Feld von Kunst und Kultur und über schöpferische…

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Tilo Schulz, Ursula Fesca, 2001

Tilo Schulz / 2001

Tilo Schulz / 2001 In vergleichbarer Weise legte er 2007 seine konzeptuelle Ausstellung „Formschön“ an, wo er gängige Auffassungen über formalistische Malerei versus Propagandakunst, über arriviertes, meist männliches, Kunstwollen versus marginalisiertes, dekoratives Schöpfertum einer radikalen Prüfung unterzog. Dort trafen die großen Gesten der kanonisierten Abstrakten (in Statements destilliert) auf die phantasievollen Keramiken der Designerin Ursula Fesca. Die Interpretationen dieses Zusammentreffens bleibt den Rezipienten vorbehalten, die die Absurdität von dogmatischen kulturellen Grabenverläufen – ganz ohne Unterstützung durch didaktische Statements allerdings rasch begreifen.His 2007 conceptual exhibition „Formschön“ (beauty in form) took a comparable approach, radically reconsidering common views of formalist painting versus…

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Antje Blumenstein, Himmel und Hölle, 2006

Antje Blumenstein / 2001

Antje Blumenstein / 2001 Zurück Weiter Auf den ersten Blick jedoch war die Konstruktion, die den Außen – und Innenraum der Berliner Galerie Martin Mertens durchdrang, nicht als thematisch brisant zu erkennen. Doch hatte man erst einmal die Vorlage des spitzwinkligen Objekts erkannt, so war der Anstoss zur Interpretation gegeben. „Himmel und Hölle“ beruhte nämlich auf dem beliebten gleichnamigen Papierspiel, in dessen Faltungen sich normalerweise gegenteilige Begriffe befinden, die den Mitspielern beim Öffnen und Schließen des Mini-Orakels zugeteilt werden. Böse und Gut, Himmel oder Hölle sind die antagonistischen Perspektiven, die zur Auswahl stehen. Dass diese auf tradierten religiösen Vorstellungen basieren,…

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Stefan Stößel, O. T., 2000

Stefan Stößel / 2000

Stefan Stössel / 2000 „Stößels Gemäldezyklus nimmt sich mit Lust dieser ganz konkreten visuellen Inflation an und in der zwar variierten, jedoch gnadenlosen Wiederholung des Motivs, sei es Zebra- oder Tigerfell, klingt bereits wieder die unausweichliche Übersättigung und Erschlaffung an. Mit den Zitaten der gemusterten Stoffe schafft Stößel das Imitat und spielt malerisch mit identitätsbildenden Faktoren und damit nicht zuletzt auch mit den Polen von Individualität und Uniformität, die an dem Punkt der Verführbarkeit sehr leicht ins Eins fallen. >>Pelze für alle<< könnte die Devise seiner jüngsten Arbeiten heissen und das Kippen von Luxus in absolute Banalität illustrieren.“„...bleibt Stefan Stößel…

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Sven Braun, Kirschbaumschatten, 2000

Sven Braun / 2000

Sven Braun / 2000 Vor der Ära der Fotografie galt Zeichnen als Voraussetzung von Malerei und Mittel zur Weltaneignung. Bereits bei Plinius findet sich der Mythos von der Geburt der Zeichnung aus der Feinlinigkeit eines menschlichen Schattens. Diese Genealogie verfolgt Sven Brauch weiter. Wenn bei „Tableau“ die Einladung zur Besetzung einer Leerstelle mit imaginären Bildwelten ergeht, so wird diese Möglichkeit in Arbeiten wie „Kirschbaumschatten“ (2000) externalisiert. Schatten und dessen abwesender Gegenstand fungieren hier als Verlängerung der Plinius`-schen Überlieferung vom Ursprung der Bildkunst (aus dem Geiste von Silhouette und Umrisszeichnung) und als einander bedingendes Paar zur Konstitution von Realität. Der gemalte,…

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Petra Kasten, Weltlandschaft, 1996

Petra Kasten / 1996

Petra Kasten / 1996 Petra Kasten unterscheidet sehr bewusst zwischen Malerei und Zeichnung. Und obwohl sie durchaus Leinwände als Malgründe wählt, ist sie Zeichnerin aus Überzeugung und Passion. Während eines langen Italienaufenthaltes begann sie, Leinwand wie Papier zu behandeln, ganz lapidar dünn zu grundieren und darauf klare Gegenstände schematisch abzubilden. Hier schärften die Simplizität von Umrisslinien und klare Strukturen die Sinne dafür, wie wenig visuelle Informationen nötig sind, um die Wiedererkennbarkeit eines Objektes zu garantieren. Die Zusammenschau von scheinbar beliebig gesetzten Punkten ergibt ein ganz konkretes Bild, eine Zeichnung. Petra Kasten experimentiert bewusst mit derlei Effekten und liefert, wie in…

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Thomas Scheibitz, Landschaft, 1999

Thomas Scheibitz / 1999

Thomas Scheibitz / 1999 Thomas Scheibitz Bilder zelebrieren eine, selbst in der aktuellen Kunst noch immer verbreitete Hassliebe, nämlich jene zum Abbildcharakter von Malerei. Und naturgemäß tragen diese Gemälde und in gleichen Maße seine Skulpturen ihren Affekt auf dem Rücken des Betrachters aus. Das ist eine Herausforderung und das ist gut so. Permanent ergeht ein Appell an selbst unbewusst vorhandene Wiedererkennungswerte, an visuelle Stereo- und Archetypen. Scheibitz mag Dinge so genau wie möglich abbilden – im Sinne ihrer individuellen Gegenständlichkeit – und gleichzeitig – im Sinne der Erkennbarkeit von Realität – so allgemein wie mögliche halten: Formen und Farben wie…