Henrik Mayer / 2002

Henrik Mayer, Holiday Inn, 2007

Mayer und Keil stellen schon seit Beginn ihrer Zusammenarbeit soziale Diagnosen und visualisieren diese stets in einer Gratwanderung als Provokation und Humor, Phantasie und Praxisnähe. So beschäftigten sie sich in einer ihrer frühesten Arbeiten mit dem lokalen Arbeitsamt, wo sie auf der Grundlage von Befragungen diverse Logos entwickelten. Beschilderungen auch schon da. Überhaupt, die ambivalente Rolle von Erwerbsarbeit als gesellschaftliches Regulativ ist eines ihrer Lieblingsthemen und hat die beiden Künstler zu spannenden interdisziplinären Kooperationen geführt, die mit der Teilnahme von Arbeitspsychologen, Unternehmern und natürlich Arbeitnehmern weit über das Feld von Kunst und Kultur und über schöpferische Fiktion hinausreichen. Ihr Selbstbild ist dabei das von gleichberechtigten Mit-Produzenten. Wie die verfremdeten Slogans sollen auch diese Auftritte der REINIGUNGSGESELLSCHAFT in der „realen Welt“ bewusstseinsbildende Maßnahmen erhalten. Das ist das Ziel. Der Weg dorthin wäre bereits mit der Untertitelung der Leipziger „Gießerstraße“ öffentlich deklariert: „Straße der fleißigen Künstler“

Since they begin working together, Mayer and Keil have always diagnosed phenomena within society and visualized them as a balancing act between provocation and humour, imagination and pragmatism. In one of their earliest works, they focused on the local employment exchange where they developed a range of logos on the basis of responses to questionnaires, a work that already included the use of signs. Throughout their work, the ambivalent role of gainful labor as a regulatory force within society has been one of their favourite topics, leading the two artists into interdisciplinary cooperations with industrial psychologists, businesspeople, and of course employees, taking them beyond the fields of art and culture, and beyond creative fiction. In these projects, they see themselves as equal co-producers. Like the altered slogans, these appearances of REINIGUNGSGESELLSCHAFT in the “real world” are meant to develop awareness. That is the aim. The path to this goal was publicly declared in Leipzig in their addition to the signage on “Gießerstraße”: “Hardworking Artists Street”.

Auszug Katalog Künstleraustausch Columbus Ohio-Freistaat Sachsen, S. Altmann (2008)

Henrik Mayer, Bild: Holiday Inn, 2007

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Henrik Mayer

1971 geboren in Freiberg

2007 Arbeitsstipendium des Kunstfonds Bonn

2007 Aufenthaltsstipendium der Kulturstiftung Sachsen am ISCP New York

2002 Aufenthaltsstipendium des Freistaates Sachsen in Columbus/Ohio

2004 Aufenthaltsstipendium des Landkreises Lüneburg, Künstlerstätte Bleckede

Henrik Mayer

Henrik Mayer / 2002

Henrik Mayer, Holiday Inn, 2007

Mayer und Keil stellen schon seit Beginn ihrer Zusammenarbeit soziale Diagnosen und visualisieren diese stets in einer Gratwanderung als Provokation und Humor, Phantasie und Praxisnähe. So beschäftigten sie sich in einer ihrer frühesten Arbeiten mit dem lokalen Arbeitsamt, wo sie auf der Grundlage von Befragungen diverse Logos entwickelten. Beschilderungen auch schon da. Überhaupt, die ambivalente Rolle von Erwerbsarbeit als gesellschaftliches Regulativ ist eines ihrer Lieblingsthemen und hat die beiden Künstler zu spannenden interdisziplinären Kooperationen geführt, die mit der Teilnahme von Arbeitspsychologen, Unternehmern und natürlich Arbeitnehmern weit über das Feld von Kunst und Kultur und über schöpferische Fiktion hinausreichen. Ihr Selbstbild ist dabei das von gleichberechtigten Mit-Produzenten. Wie die verfremdeten Slogans sollen auch diese Auftritte der REINIGUNGSGESELLSCHAFT in der „realen Welt“ bewusstseinsbildende Maßnahmen erhalten. Das ist das Ziel. Der Weg dorthin wäre bereits mit der Untertitelung der Leipziger „Gießerstraße“ öffentlich deklariert: „Straße der fleißigen Künstler“

Since they begin working together, Mayer and Keil have always diagnosed phenomena within society and visualized them as a balancing act between provocation and humour, imagination and pragmatism. In one of their earliest works, they focused on the local employment exchange where they developed a range of logos on the basis of responses to questionnaires, a work that already included the use of signs. Throughout their work, the ambivalent role of gainful labor as a regulatory force within society has been one of their favourite topics, leading the two artists into interdisciplinary cooperations with industrial psychologists, businesspeople, and of course employees, taking them beyond the fields of art and culture, and beyond creative fiction. In these projects, they see themselves as equal co-producers. Like the altered slogans, these appearances of REINIGUNGSGESELLSCHAFT in the “real world” are meant to develop awareness. That is the aim. The path to this goal was publicly declared in Leipzig in their addition to the signage on “Gießerstraße”: “Hardworking Artists Street”.

Auszug Katalog Künstleraustausch Columbus Ohio-Freistaat Sachsen, S. Altmann (2008)

Bild: Holiday Inn, 2007