Thorsten Waak / 1998

Thorsten Waak, Deldore, 1998

Thorsten Waaks kleinformatige Konstrukte funktionieren beinahe wie wohlplazierte Aperçus. Ganz ähnlich wie Paul Klees sparsame Setzungen mit ihrem lapidar-vielsagenden Titeln bieten sich Blätter wie „Kleine Bombe“ (2001) oder „Selbstbetäuber“ (1999) den Betrachtern dar. Bissige Pointen erwachsen aus der charakteristischen Kombination von Zeichnung und Wortwitz. Technoid gebaute Elemente werden bis zum Symbol oder Piktogramm verknappt und lassen dann augenzwinkernd die Frage nach Symbolhaftigkeit und Piktogrammigkeit unbeantwortet.

Zumeist sind die Arbeiten in Schwarz-Grau-Weiss gehalten und nicht nur daher wirken die Zeichnungen auf den ersten Blick wie Druckgrafiken. Das hängt bei „Tember“ (1998) oder „Deldore“ (1998) sicherlich damit zusammen, dass auf dem Papiergrund die blassen Abdrücke von Zeitungsseiten aufscheinen und sich schwarze Kreideflächen mit grafischer Binnenstruktur darüberlegen. Diese Blätter sind Unikate genauso wie diskret reliefartige Collagen, in denen die Bildelemente fast wie Intarsien zueinander gesetzt werden.

Thorsten Waak’s small scale constructions almost function like well placed apercus. With their lapidary, meaningful titles, works like „Kleine Bomboe” (Little Bomb, 2001) or „Selbstbestäuber” (Self Fertilizer, 1999) present themselves to the viewer much like Paul Klee’s minimal placements. Vicious punch lines grow from characteristic combination of drawing and textual jokes. Technoid built elements are reduced to symbols or pictograms and then with the wink of an eye, leave questions about their symbolism unanswered.

The works are mostly kept to black, gray and white, but that’s not the only reason why they first look like prints or etchings. With „Temper” (1998) or „Deldore” (1998) it is because on the paper itself, faded imprints of newspaper appear and areas of black chalk with a graphic inner structure are layered above. These works are single and unique as well as the discrete relief-like collages, in which the pictorial elements are almost assembled like inlay work.

Auszug Katalog Künstleraustausch Columbus Ohio-Freistaat Sachsen, S. Altmann (2001)

Thorsten Waak, Bild: Deldore, Öl, Kreide auf Papier, 1998

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Thorsten Waak

1967 geboren in Quedlinburg

1991 Stipendium der Philip Morris Kunstförderung

1993 Studienaufenthalt in Telaviv und Jerusalem

1995 Stipendium und Ausstellung im Künstlerhaus Görlitz

1998 Stipendium des Sächsischen Ministeriums für >Wissenschaft und Kunst für Wissenschaft und Kunst, dreimonatiger Studienaufenthalt in den USA

seit 1986 freischaffend, Autodidakt

Thorsten Waak

Thorsten Waak / 1998

Thorsten Waak, Deldore, 1998

Thorsten Waaks kleinformatige Konstrukte funktionieren beinahe wie wohlplazierte Aperçus. Ganz ähnlich wie Paul Klees sparsame Setzungen mit ihrem lapidar-vielsagenden Titeln bieten sich Blätter wie „Kleine Bombe“ (2001) oder „Selbstbetäuber“ (1999) den Betrachtern dar. Bissige Pointen erwachsen aus der charakteristischen Kombination von Zeichnung und Wortwitz. Technoid gebaute Elemente werden bis zum Symbol oder Piktogramm verknappt und lassen dann augenzwinkernd die Frage nach Symbolhaftigkeit und Piktogrammigkeit unbeantwortet.

Zumeist sind die Arbeiten in Schwarz-Grau-Weiss gehalten und nicht nur daher wirken die Zeichnungen auf den ersten Blick wie Druckgrafiken. Das hängt bei „Tember“ (1998) oder „Deldore“ (1998) sicherlich damit zusammen, dass auf dem Papiergrund die blassen Abdrücke von Zeitungsseiten aufscheinen und sich schwarze Kreideflächen mit grafischer Binnenstruktur darüberlegen. Diese Blätter sind Unikate genauso wie diskret reliefartige Collagen, in denen die Bildelemente fast wie Intarsien zueinander gesetzt werden.

Thorsten Waak’s small scale constructions almost function like well placed apercus. With their lapidary, meaningful titles, works like „Kleine Bomboe” (Little Bomb, 2001) or „Selbstbestäuber” (Self Fertilizer, 1999) present themselves to the viewer much like Paul Klee’s minimal placements. Vicious punch lines grow from characteristic combination of drawing and textual jokes. Technoid built elements are reduced to symbols or pictograms and then with the wink of an eye, leave questions about their symbolism unanswered.

The works are mostly kept to black, gray and white, but that’s not the only reason why they first look like prints or etchings. With „Temper” (1998) or „Deldore” (1998) it is because on the paper itself, faded imprints of newspaper appear and areas of black chalk with a graphic inner structure are layered above. These works are single and unique as well as the discrete relief-like collages, in which the pictorial elements are almost assembled like inlay work.

Auszug Katalog Künstleraustausch Columbus Ohio-Freistaat Sachsen, S. Altmann (2001)

Bild: Thorsten Waak, Deldore, Öl, Kreide auf Papier, 1998